Höhenprofil Tag 1
Samstag, 2. Juli 2005
Tag 1: Von Null auf Hundert
Obernberg - Brenner - Schlüsseljoch - Kematen - Pfunderer Joch - Pfunders
Start: 9:00 Uhr - Stop: 17:45 Uhr - Kilometer: 60 km - Höhenmeter: +2325 hm / -2525 hm - Maximale Höhe: 2568 m (Pfunderer Joch) - Schnitt: 9,7 km/h - Max: 58 km/h - Fahrzeit: 6:45 h
Vor dem Start: Frühstück in Obernberg |
Gasthaus Egg in Obernberg |
Die Anreise gestern war eine Katastophe. Wer selbst mit dem Auto fährt, braucht sich über Staus aber nicht zu wundern. Aus der Idee, am Anreisetag noch bis zur Enzianhütte zu fahren, ist also nichts geworden. So hatte ich von unterwegs das uns bereits bekannte Gasthaus Egg in Obernberg (1400 m) angerufen und uns für die erste Nacht ein Dach beschafft. Wir kamen dort auch erst spät am Abend an. Das bedeutet für heute natürlich gleich das Härteprogramm zum Einstieg: Höhenmeter, und davon viele.
Auffahrt zur Enzianhütte und zum Schlüsseljoch |
Fußmarsch zum Schlüsseljoch (2212m) |
Trail oberhalb der Enzianhütte |
Während des Frühstücks regnet es leicht. Laut Wirtin hat es dieses Wetter hier schon seit Wochen. Wie passend, dass wir Österreich praktisch übersprungen haben bei dieser Tour, in Italien ist es normalerweise besser. Als der Regen kurze Zeit später aufhört, stecken wir schnell die Fahrräder zusammen und rollen in Regenmontour hinunter nach Gries (1170 m). Die Regenkleidung wieder aus, denn die Straße zum Brenner (1370 m) bringt uns auf eine ordentliche Betriebstemperatur. Mein Versuch, dort eine italienische Telefonkarte zu beschaffen, um Kontakt mit der Heimat aufzunehmen, scheitert leider kläglich.
Abfahrt vom Schlüsseljoch |
Hinteres Pfitschtal |
Rüttelpiste ins Pfitschtal |
Die Piste zur Enzianhütte (1904 m) lässt sich gemütlich fahren. Der anschließende Trail wird allerdings bald zur Steinwüste, die nur noch per Pedes zu bewältigen ist. Tiefhängende Wolken begleiten unseren Aufstieg. Es ist zwar kalt, regnet aber nicht. Nur am Schlüsseljoch (2212 m) wird es extrem ungemütlich. Eisiger Nieselregen wird von einem scharfen Wind übers Joch gepustet. Auch der Blick auf die andere Seite des Pfitscher Tals zum Pfunderer Joch sieht nicht ermutigend aus, dort ist es stockduster. Vielleicht ist für heute Nachmittag der Weg über Sterzing die bessere Variante ...
Blick zum Pfunderer Joch (2568m) |
Schneeberg am Pfunderer Joch |
Vorher steht aber Nahrungsaufnahme auf dem Programm. Wir pflügen die Rüttelpiste nach Fußendraß (1381 m) hinunter, wo uns sogar etwas Sonne erwartet, und machen einen Abstecher zu einer Gaststätte in Kematen (1441 m). Wie erwartet erscheint uns das Wetter mit vollem Magen deutlich besser und Sterzing ist kein Thema mehr. Also fahren und schieben wir die Rampe zum Pfunderer Joch (2568 m) hinauf. Sonne, Wolken und Nieselregen versüßen uns die kräfteraubende Angelegenheit. Am Joch empfängt uns der gewohnte Altschneehaufen und bikerfreundliche 5 Grad. Wir genießen kurz das Panorama und beginnen bei einigen Sonnenstrahlen freudig mit der Höhenmetervernichtung Richtung Weitenbergalm. Da ich nicht glauben kann, dass meine Fahrtechnik vor drei Jahren so viel schlechter gewesen ist, muss der Trail offenbar einfacher geworden sein. Die ausgewaschenen Kehren bis zur Alm sind jedenfalls kein Problem für uns.
Falllinie am Pfunderer Joch |
Abfahrtstrail vom Pfunderer Joch |
Im Sturzflug geht es nun das Pfunderer Tal hintunter. Für heute reicht es uns allerdings. Gleich am ersten Tag das Höhenmetermaximun schlaucht. Da wir keine Übernachtung reserviert haben, steuern wir das von mir ins Auge gefasste Gasthaus Brugger in Pfunders (1196 m) an und bekommen dort anscheinend das letzte Zimmer, im doppelten Sinne. Der Teppichboden ist klatschnass und wurde offenbar gerade erst gereinigt. Ich verhandele noch einmal mit der Wirtin. Ein anderes Zimmer hat sie zwar nicht, aber sie will uns 2 € vom Preis erlassen. Immerhin ...