Höhenprofil Tag 2
Sonntag, 3. Juli 2005
Tag 2: Auf dem Weg zu den Dolomiten
Pfunders - Rienz - Zumis - Astjoch - Glittner See - Turnaretschhütte - Jakobsstöckl - Maurerberghütte
Start: 8:45 Uhr - Stop: 18:30 Uhr - Kilometer: 53 km - Höhenmeter: +2050 hm / -1075 hm - Maximale Höhe: ca. 2180 m (Glittner See) - Schnitt: 8,6 km/h - Max: 58 km/h - Fahrzeit: 6:35 h
Übernachtung in Pfunders (1196m) |
Radweg an der Rienz |
Fahrradstillleben bei der Auffahrt zum Astjoch |
Nach einer erholsamen Nacht steht heute der Aufstieg aufs Astjoch auf dem Programm. An diesen Hügel haben wir von 1997 ganz besondere Erinnerungen: das mieseste Wetter, miese Unterkunft und ein Lapsus, der uns einen ganzen Tag gekostet hat. Nun der totale Kontrast: Kaiserwetter vohin man auch schaut. Also auf die Räder und in der eisigen Morgenluft über die Straße hinunter zum Radweg an der Rienz (756 m). Diesem folgen wir ein kurzes Stück. In Dörfl schlagen wir uns dann in den Wald und versuchen anhand der Kompass-Karte den Weg zur Lerchenalm zu finden. Mit mäßigem Erfolg. Zwar lässt sich unser Verfahrer von 100 hm noch anhand der Karte nachvollziehen, aber beim dichten Netz von halbzugewachsenen Waldwegen weiter oben ist endgültig Schluss. So fahren wir einfach nach Gefühl: immer bergauf und möglichst auf dem auffälligsten Weg. Wir erreichen tatsächlich ohne Schwierigkeiten den eben verlaufenden Bannwaldweg und stoßen nach kurzer Zeit auf die Straße Richtung Zumis (1749 m).
Mittagspause in der Nähe von Zumis |
Ronerhütte (1832m) |
Der Magen hängt bereits ordentlich auf dem Boden und die mäßig ansteigende Straße bis Zumis zieht sich immer mehr in die Länge. Zumis selbst ist leider nur ein Parkplatz für die Wanderscharen, die hinüber zur Roner- und Starkenfeldhütte pilgern. Nur wenige Meter weiter stoßen wir aber abseits des Hauptweges endlich auf eine Jausenstation und genießen beim Essen das tolle Wetter und das Panorama. Das komplette Tagesprogramm lässt sich überblicken: Astjoch, Maurerberg und Dolomiten mit dem Peitlerkofel.
Astjoch (2194m) vorraus |
Blick in die Dolomiten zum Peitlerkofel |
Nach der Pause folgen wir den Wanderen auf dem Höhenweg, der sich bis zum Astjoch hinüberzieht. Dort ist wieder Routenplanung angesagt: „Nördlich um das Astjoch herum bis zur Kaseralm (2127 m).” Das liest sich einfacher, als es ist. In alle Richtungen gehen Wege. Schließlich entscheide ich mich für den verfallenen Weg an der Astalm vorbei. Dieser geht nochmal ein Stück hinunter, bevor es rechts ab die letzten 200 hm zum Astjoch hinaufgeht. Dies ist tatsächlich genau der Weg, den wir auch 1997 gefahren sind. Allerdings konnten wir damals überhaupt nichts sehen und der Frust saß nach der zweifachen Auffahrt ziemlich tief. Wir wussten ja nicht einmal, dass es der richtige Weg war, auch wenn wir unser Ziel Kreuzwiesenhütte nach langem Stochern im strömenden Regen doch noch gefunden hatten. Diese Jahr ist alles kein Problem, Traumblicke in alle Richtungen.
Auffahrt zum Astjoch |
Blick zur Kreuzwiesenhütte |
Faulenzen am Jakobsstöckl |
Blick auf die Kreuzkofelgruppe |
Glittner See mit Peitlerkofel |
Am Glittner See |
Hinter dem Sattel trailen wir eine Wiese hinunter und gelangen auf einen total verfallenen Weg, der sich nur mühselig fahren lässt und der uns zur Kochalm (2044 m) bringt. Von dort gelangen wir über eine Rampe zur Lärchneralm (2119 m) und weiter über eine Traktorspur zum Jakobsstöckl (2080 m). Ein beeindruckendes Dolomitenpanorama liegt vor uns und wir flötzen uns kurz auf die Wiese. Leider erscheint die Strecke bis zur Übernachtung in der Maurer Berghütte immer noch verdammt weit und die Zeit ist schon sehr fortgeschritten. Nach kurzer Zeit erreichen wir aber bereits die Wieseralm (2054 m) und Alexander überredet mich, doch noch einmal einzukehren. Als die Bedienung nicht beikommt, stehen wir aber wieder auf und wandern weiter in Richtung Glittner See. Wir müssen unsere Räder nochmal ein ganz ordentliches Hügelchen hinaufstoßen. Oben angekommen liegt eine bezaubernde kleine Hochebene vor uns, an deren Ende der idyllische Glittner See ruht. Der Peitlerkofel spiegelt sich darin.
Brunnen mit Blick auf die Kreuzkofelgruppe |
Trail am Maurer Berg |
Nachdem die tolle Landschaft verdaut ist, führt ein kurzer steiler Trail hinab zur Turnaretschhütte, vor der eine Gruppe lustiger betrunkener Südtiroler tanzt und musiziert. Etwas verängstigt steuern wir mitten durch die Gruppe hindurch. Nur wenige Meter weiter stehen wir am Lüsner Joch (2008 m). Dank Beschilderung ist schnell der Weg zur Maurer Berghütte gefunden, den wir noch eine Weile fahren können. Irgendwann geht aber nichts mehr. Zu verblockt und zu steil ist der Pfad. Es liegt immer noch ein Bergkamm vor uns und im Wald wird es langsam dunkler. Doch kaum sind wir um die letzte Biegung und über eine kleine Kuppe taucht plötzlich die Hütte vor uns auf.
Peitlerkofel vor der Terrasse der Maurer Berghütte |
Abendpanorama an der Maurer Berghütte |
Die Hütte ist Klasse. Wir haben ein Zimmer für uns und es gibt eine Dusche. Noch vier andere Biker haben sich einquartiert, ein längeres Gespräch will aber nicht aufkommen. Ich bin mal wieder erstaunt, dass ich eigentlich nie jemanden treffe, der das IBC-Forum kennt. Die Welt ist doch nicht so klein, wie sie häufig erscheint. Wir sitzen noch eine Weile in der untergehenden Sonne auf der Terrasse und bewundern den Blick auf den zum Greifen nahen Peitlerkofel und die rot erleuchteten Dolomitengipfel. Dank des Wetters haben wir eine echte Traumetappe hinter uns. Bei Wolken dürfte der gesamte Höhenzug dagegen eher langweilig sein, da fahrrerisch nicht viel geboten wird. Für die nächsten Tage ist leider eine Wetterverschlechterung gemeldet. Immerhin war es nun auch einen ganzen Tag schön.