Höhenprofil Tag 1
Freitag, 17. August 2018
Tag 1: Aufwärmen
St. Leonhard - Berchtesgaden - Vorderbrand - Schneibsteinhaus
Start: 12:00 Uhr - Stop: 16:00 Uhr - Kilometer: 28 km - Höhenmeter: +1250 hm / -125 hm - Maximale Höhe: 1622 m - Schnitt: 9,7 km/h - Max: 50 km/h - Fahrzeit: 2:50 h
Fahrt nach Salzburg |
Die erste Etappe ist eigentlich nur eine halbe und gehört von der Idee her zum Anreisetag. Zum Entspannen sind wir aber bereits am Vorabend bis nach Ottobrunn bei München gefahren. Dort haben wir bei Bekannten einen schönen Grillabend und eine erholsame Nacht verbracht. Entsprechend locker können wir den Tag nun starten und die letzten Kilometer mit dem Auto bis zum Startpunkt fahren. Parken möchte ich irgendwo zwischen Salzburg und Berchtesgaden, damit das Auto auf der Rückreise nur wenige Kilometer vom Bahnhof in Salzburg entfernt ist. Beim Blick auf die Karte scheint St. Leonhard in Österreich günstig zu liegen. Es markiert auch exakt den Beginn der ersten höheren Berge. Ohne Österreichische Vignette ist der Ort aber nur über kleinste Straßen zu erreichen, etwas Geduld ist also gefragt.
Parkplatz and der Untersbergbahn in St. Leonhard |
Nach einigem Umherirren haben wir einen brauchbaren Parkplatz an der Untersberg-Bahn gefunden, dem Hausberg der Salzburger, und es kann endlich los gehen. Der Alpencross 2018 startet! Bei bestem Sommerwetter. Vor uns liegen gut 9 Tage in vier Ländern mit sehr unterschiedlichen Landschaften. Ich bin vor allem gespannt auf Bad Gastein, die Hauptkammquerung und Slowenien mit der Soča.
Mozartradweg nach Bechtesgaden (571 m) |
Zunächst folgen wir dem Mozartradweg in Richtung Berchtesgaden und sind nach wenigen Metern auch wieder in Deutschland. Erst mal lockeres Einrollen. Nach der Mittagspause an einem Supermarkt in Berchtesgaden (571 m) ist allerdings Schluss mit Wellness und es geht richtig zur Sache. Die Straße zum Gasthaus Vorderbrand fackelt nicht lange und zeigt, wohin die Reise in den nächsten Tagen geht. Genau so habe ich die Berchtesgadener Alpen von früher in Erinnerung: es gibt dort eigentlich nur eine Richtung, nach oben. Kurze Erholungsphasen sind eher nicht gewünscht. Zum Zeitvertreib bleibt der Blick zum Watzmann, der beim Aufstieg allgegenwärtig ist. Der Königssee ist wegen seiner Kessellage leider nicht zu sehen.
Watzmann (2713 m) |
Ab dem Parkplatz Hinterbrand wechseln wir auf die Forstpiste zur Mittelstation der Jenner-Seilbahn. Es ist jetzt zum Glück nicht mehr ganz so steil. Doch an der Seilbahn stehen wir vor einem kleinen Problem. Die Piste durch das Skigebiet hinauf zum Jennerhaus ist wegen Bauarbeiten an der Bergstation gesperrt. Der Wanderweg zur Königsbachalm ist es allerdings auch. Als Radler hätten wir schon viel zeitiger auf einen unteren Weg ausweichen müssen. Wir ignorieren das Verbot und quälen uns mit schlechtem Gewissen durch wahre Spaziergängerhorden, die das flache Wegelchen von der Seilbahn aus in Angriff nehmen. Wir sind höflich und rücksichtsvoll und es gibt zum Glück keine ernsten Konflikte. Das nächste Mal besser gleich den Radlschildern folgen.
Jenner (1874 m) mit Großbaustelle |
Lager im Schneinbsteinhaus (1670 m) |
Ab der Königsbachalm ist der Weg wieder offiziell fahrbar. Das heißt aber nicht, dass er das auch nur ansatzweise wäre. Wie kann man solche Rampen bauen? Selbst Schieben ist ziemlich spaßfrei. Es sind aber nur etwa 200 hm, danach geht es mit etwas Muße und Wille auf zwei Rädern weiter und ich kann den größten Teil bis zum Ziel am Scheibsteinhaus fahren. Da Arndt von seinem höheren Systemgewicht und dem schlechteren Übersetzungverhältnis des 29ers etwas gebremst wird, haben wir beide unser eigenes Tempo und treffen uns erst oben wieder.
Torrener Joch (1728 m) |
Schneibsteinhaus (1670 m) |
Erster Tag „accomplished“ |
Das Schneibsteinhaus ist nur eine Möglichkeit, am Torrener Joch zu übernachten. 50 hm weiter oben direkt am Joch gibt es auch noch das Carl-von-Stahl-Haus, eine Alpenvereinshütte. Nach meinem Eindruck ist es dort aber wesentlich voller. Ich war mit unserer Wahl sehr zufrieden. Und es war auch kein Verlust, dass wir nicht über die Jenner-Bergstation fahren konnten. Wegen der Baustelle dort oben ist der Berg in desolatem Zustand. Warum hat man ihn nicht gleich ganz weggesprengt? Dann hätte das Schneibsteinhaus auch länger von der untergehenden Abendsonne :) Nachdem es zwischenzeitlich Gewitterartig zugezogen war, ist der Himmel nun wieder wie er sein soll.