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Höhenprofil Tag 4
Höhenprofil Tag 4

Mittwoch, 26. Juni 2019

Tag 4: Badetag

Thorame Basse - Sommet de Maurel - Saint-André-les-Alpes - Lac de Castillon - Col de la Baume - Castellane Streckenbeschreibung

Start: 9:00 Uhr - Stop: 18:00 Uhr - Kilometer: 55 km - Höhenmeter: +1300 hm / -1650 hm - Maximale Höhe: 1613 m - Schnitt: 10,9 km/h - Max: 62 km/h - Fahrzeit: 5 h

Gite und Brauerei in Thorame Basse
Gite und Brauerei in Thorame Basse
Höhenweg am Le Petit Cordeil
Höhenweg am Le Petit Cordeil
Blick zurück nach Thorame Basse
Blick zurück nach Thorame Basse

Auch das Frühstück bekommen wir wieder bei der Braumeisterfamilie zu Hause. Vielen Dank nochmal, auch wenn das Cordoeil nicht ganz mein Geschmack ist. Dafür müssen wir am Morgen als Erstes den gleichnamigen Berg hinauf. Oben geht es dann hügelig über den Kamm zum Montange de Maurel (1673 m). Wir folgen dabei wieder der Trans-Verdon-Beschilderung. Das Ziel bis zum Mittag ist St-André-les-Alpes. Alexander war dort zwar gestern schon, allerdings über die Straße durchs Tal. Die Route oben entlang ist für ihn also auch neu. Es ist ein aussichtreicher und schöner Weg. Deshalb verlassen wir kurz die Beschilderung und biegen bei 1568 m auf einen Wiesenweg ein, der uns bis zum Gipfel des Maurel bringen würde. Nach einigen Metern Schieberei auf steiler Wiese wird uns das aber zu blöd und wir nehmen doch die beschilderte Piste, auf der es freilich auch noch ein Stück bergauf geht, dafür ohne Aussicht.

Montagne du Maurel; hinten  Le Petit Cordeil
Montagne du Maurel; hinten Le Petit Cordeil
Trans-Verdon Trail
Trans-Verdon Trail

Nachdem das geschafft ist, kommt die Belohnung für die Mühe. Ein wirklich erstklassiger S1 Trail führt bei wenig Gefälle und wenigen Kehren fast 700 hm durch den Wald bis in den Talgrund. Man kann es wieder einfach rollen lassen. Auch Alex hat sicher seinen Spaß. Genau so hatte ich mir die Provence dank der Berichte vorgestellt. Bisher ist die Trans-Verdon wirklich große Klasse und macht Lust auf mehr. Der gestrige Ausflug in das schwierigere Gelände der Terre Noire gehört ja nicht dazu.

Erster Brunnen in St-André-les-Alpes
Erster Brunnen in St-André-les-Alpes
Zweiter Brunnen in St-André-les-Alpes
Zweiter Brunnen in St-André-les-Alpes

Noch ein kurzes Stück Straße und wir sind in St-André-les-Alpes (887 m), wo wir Mittagspause machen und die Geld- und Essensvoräte aufstocken. Der Ort hat ein wirklich hübsches Zentrum. Und viele Brunnen! Ich habe mittlerweile neben der Literflasche am Rad auch noch eine 0,5er Reserve am Rucksack. Bin ja lernfähig. Nach dem Essen kapitulieren wir trotzdem vor der Hitze und legen am Lac de Castillon eine Badepause ein. Alexanders zweiter Badetag. Der See staut zusammen mit seinem tiefergelegenen kleineren Bruder Retenue de Caudanne den Verdon zur Stromerzeugung auf. Ab Castellane darf er wieder frei fließen. Das Wasser ist erstaunlicherweise gar nicht so kalt.

Badepause am Lac de Castillon
Badepause am Lac de Castillon

Nach ein paar Gesprächen mit Alex war ich zwar geneigt, den Rest des Tages die Trans-Verdon zu verlassen und einfach nur die Straße nach Castellane (719 m) hinunter zu rollen. Dank der Erholung am See und des noch frühen Nachmittags wäre das abe schon schade. Da wir noch keine Übernachtung für heute haben, schaue ich in der Karte und bei Booking.com und finde die Gite de la Baume oberhalb von Castellane direkt an der Trans-Verdon. Da fahren wir einfach mal vorbei. Vorher stehen aber noch 400 hm Piste auf dem Programm. Alex kommt also mit den Berg hoch.

Trans-Verdon oberhalb des Lac de Castillon (1)
Trans-Verdon oberhalb des Lac de Castillon (1)

Die Kühlung des Sees ist ruckzuck verflogen und der Schweiß rinnt erneut. Ein Gewitter im Norden in der Gegend von Thorame schickt ein paar Wolken und eine Brise, erreicht uns aber zum Glück nicht. Ich fühle mich gut, Alex nicht so sehr. Hinter der Höhe von Courchons (1282 m) ist der Anstieg vorbei und der Fahrweg geht bald in einen Trail über. Das richtige Gefälle fehlt aber noch. Isohypsig zieht dich der Pfad hoch oben über dem Lac de Castillon entlang, bis das Gelände wieder abfällt und der Trail auf die Straße trifft, die uns nach zügig nach La Baume (1131 m) führt.

Trans-Verdon oberhalb des Lac de Castillon (2)
Trans-Verdon oberhalb des Lac de Castillon (2)

Die Gite entpuppt sich als Reinfall, zumindest an diesem Tag. Es ist Ruhetag. So richtig einladend wirkt die Location auch insgesamt nicht. Wir bekommen das Angebot, in Castellane zu Essen und für die Nacht wieder herauf zu kommen. Naja, muss nicht sein. Dann schlafen wir gleich unten. Also weiter.

Fensterblick in Castellane
Fensterblick in Castellane

Hinter dem Col de la Baume biege ich im Überschwang nach rechts in einen Trail ein, während Alex die Straße hinunter rollt. Wie weise von ihm. Die 130 hm, die ich auf diesem Weg „abkürze” sind das härteste Stück Trail der bisherigen Tour. An sich ok, wenn man damit rechnet und nicht müde und von der Sonne ausgelaugt in Feierabendträumen schwelgt. Gardasee-mäßig mit groben losem Geröll ohne sichtbare Linie, eher untypisch für die Provence. Ich bin jedenfalls wieder wach als ich es überstanden habe.

Gleich darauf am Col de Cheiron (887 m) gibt es abermals die Möglichkeit, für die letzten Meter bis Castellane die Straße zu verlassen. Ich bin nun leicht skeptisch, wage es aber trotzdem. Die Sorge war aber unbegründet. Eine fast ganz normale Schotterpiste führt bis zum Ortseingang, wo ich wieder auf Alexander treffe.

Die Übernachtungsuche ist etwas fummelig, aber letztendlich kein Problem. Der erste Versuch in einer Pension endet etwas undurchsichtig, der zweite in einem Hotel ist halb erfolgreich, der dritte im nächsten Hotel passt. Wir logieren im etwas ausgelutschten Grand Hotel du Levant direkt in der Stadtmitte. Fürs Essen suchen wir uns allerdings ein hübsches Lokal in den Gassen von Castellane, wo es das erste Mal auf dieser Tour á la Carte sein darf.

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