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Höhenprofil Tag 6
Höhenprofil Tag 6

Freitag, 28. Juni 2019

Tag 6: Trailiges Tourende

Sigale - Roquestéron - Conségudes - Bouyon - Mouton d'Anou - St-Jeannet - St-Laurent-du-Var/Nizza Streckenbeschreibung

Start: 8:30 Uhr - Stop: 14:30 Uhr - Kilometer: 53 km - Höhenmeter: +900 hm / -1325 hm - Maximale Höhe: 1000 m - Schnitt: 12,8 km/h - Max: 42 km/h - Fahrzeit: 4:10 h

Chemin de Soleil nach Roquestéron
Chemin de Soleil nach Roquestéron

Nach der heißen Nacht bin ich etwas abgeschlafft und unschlüssig, wie wir die Etappe beginnen sollen. Der Chemin de Soleil führt aus Sigale (628 m) steil hinunter zum Talgrund des Esteron (376 m). Der Weg ist aus unserem Zimmerfenster zwar zu sehen, aber die Beschaffenheit nicht auszumachen. Ob es im weiteren Verlauf auf der anderen Talseite ausgesetzte Stellen gibt, ist auch nicht klar. Da ich am letzten Tag schon gerne auch noch etwas Trailiges machen möchte, trennen wir uns: Alexander fährt die Straße hinunter nach Roquestéron (323 m), ich nehme den Chemin.

Die Entscheidung war klug. Die Abfahrt ist nur vereinzelt ein netter Trail, meistens geht es über zugewachsene weite Stufen steil hinunter. Das lässt sich zwar fahren, wäre für Alex aber kein Spaß gewesen. Dagegen ist der weitere Verlauf nach der Querung des Esteron unproblematisch und gefällt mir gut. Nach einem kurzen Schiebestück zieht der Pfad überhaupt nicht ausgesetzt auf halber Höhe durch den Wald und mündet nach einfacher Abfahrt ebenfalls in Roquestéron. Dort decken wir uns mit Lebensmitteln für den letzten Tag ein.

Asphaltweg
Asphaltweg
Temperatur
Temperatur

Dann folgen wir abermals einer dieser wunderschönen Autoarmen kleinen Provence-Sträßchen durch kleine hübsche Örtchen, zunächst noch flach am Esteron entlang, dann ansteigend bis Conségudes (613 m). Pause! So schön die „Asphaltwege” sind, die Sonne lässt uns ganz schön leiden. Bis Bouyon (633 m) geht es etwas entspannter dahin, bevor noch mal ein letzter Anstieg alle Wasserreserven aus uns herausquetscht.

In der Nähe von Bézaudun-les-Alpes (871 m) trennen Alex und ich uns noch einmal. Er möchte keine Trailexperimente und nimmt die Straße über den Col de Vence, während ich weiter dem Track folge und nun offroad noch ein paar Höhenmeter zum Mouton d'Anou (ca. 1000 m) erklimme, dem letzten Berg. Ich finde es grundsätzlich immer klasse, wenn man bis kurz vor dem Ziel in der Höhe bleiben kann und dann von oben herunter ins Ziel rollen kann. Wenn das ein schöner Trail ist, um so besser.

Trail am Mouton d'Anou
Trail am Mouton d'Anou

Zunächst muss ich aber erst mal ganz hoch. Harte Arbeit bei dem miesen Untergrund und der Hitze. Ich bin echt froh, als es langsam wieder hinunter geht. Die Höhen des Mouton d'Anou sind dabei noch mal ausgesprochen einsam. Ich muss mich vor allem auf den Weg konzentrieren. Der ist zwar kaum steil, fordert aber fahrerisch doch einiges. Ich bin ziemlich überrascht, so etwas kurz vor Schluss noch einmal geboten zu bekommen. Wieder erweist es sich als sehr gut, dass Alex die Straße genommen hat.

Land in Sicht – das Meer im Dunst
Land in Sicht – das Meer im Dunst

Der Trail ist lang und fordernd bis kurz vor Schluss und hat sich auf jeden Fall rentiert. Trotz des ebenfalls hohen Straßenanteils ist der heutige Tag noch mal richtig abwechslungsreich gewesen und hat Spaß gemacht. Als wir uns unterhalb des tollen alten Örtchens St-Jeannet (497 m) in einem Straßencafé wieder treffen, reicht es mir aber auch.

Es ist früher Nachmittag und bis zur vorreservierten Übernachtung in St-Laurent-du-Var sind es nur noch wenige Meter. Diese liegt nicht unten im Stadtzentrum, sondern etwas in der Höhe. Die schöne Lage hat natürlich den Nachteil, dass wir nach dem obligatorischen Strandbesuch wieder durch das Kuddelmuddel der Stadt den Berg hoch treten müssen. Aber das passt schon. Ein Fahrt ins alte Zentrum von Nizza sparen wir uns übrigens. Das wären etwa 10 wenig angenehme Kilometer durch die Stadt. Dann lieber am Strand abhängen und einen entspannten Nachmittag verbringen.

Finisher-Posing
Finisher-Posing
Freiluft-Pizza
Freiluft-Pizza

Bei der Suche nach einer Essensmöglichkeit landen wir ganz in der Nähe unserer Unterkunft in einer coolen Freiluftpizzeria. Sowas habe ich noch nicht gesehen. Aber das Essen ist ausgezeichnet. Andere Gäste stehen teilweise eine halbe Stunde, bis sie einen Tisch bekommen. Scheint eine angesagte Adresse zu sein. Für uns ist es ein toller Abschluss einer Tour, deren Landschaft schon etwas anders ist, als die zentralen Alpen. Sie ist eher vergleichbar mit der Route durch Slovenien, die ich im letzten Jahr gefahren bin, hat aber einen erheblich höheren Trailanteil. Dieser war zwar für Alexander nicht immer motivierend, aber wir haben das ja gut lösen können, in dem wir abschnittsweise unterschiedliche Routen genommen haben. Es war auf jeden Fall schön, mal wieder gemeinsam unterwegs gewesen zu sein.

Frühstück im La Tuiliere
Frühstück im La Tuiliere

Die Rückfahrt am Tag nach Tourende verlief etwas länglich. Das lag vor allem an unserer Dusseligkeit und bedarf hier keiner weiteren Worte. Die Sache mit dem Mietwagen ist grundsätzlich sehr zu empfehlen. Die Mietwagenstation am Flughafen ist mit dem Rad gut zu erreichen. Die Rückgabe in Gap passt ebenfalls gut, vor allem, wenn man die Tour dort beginnen kann, was wir nicht getan haben. Das Gekurve, um den Privat-PKW einzusammeln, war für uns schon sehr zeitaufwändig. Erst um 17 Uhr sind wir den Mietwagen los und tatsächlich auf der Rückfahrt. Es wurde also deutlich nach Mitternacht, bis wir zu Hause waren.

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