Samstag, 4. September 1999
Tag 10: Wandertag, Regen und Heimfahrt
Warten auf besseres Wetter vor unserem Hotel |
Monte Brione und Torbole |
Unser freier Tag in Riva gestaltet sich feucht, es regnet. Im fortgeschrittenen Stadium haben Felix und ich gestern Abend beschlossen, heute zur Kapelle zu laufen, die hoch oben über Riva in den Fels gebaut ist. Nun sitzen wir schon den ganzen Vormittag vor unserem Hotel und warten auf besseres Wetter. Als der Regen nachlässt machen wir uns auf den Weg.
Riva von oben |
Aufstieg zur Kapelle |
Diese Kapelle sollte eigentlich jeder mal besuchen, der in Riva ist. Man hat von dort einen herrlichen Ausblick über die Stadt und das Umland. Wir haben uns zwar bei der Höhe mit den geschätzten 300 hm etwas vertan (es sind 600 hm), aber wir sind in 1½ h hoch und wieder hinuntergelaufen.
Den Rest des Tages verbringe ich mit Felix in Riva. Viel machen kann man nicht, es regent immer mal wieder uns ist saukalt. Ich habe die meiste Zeit einen Pullover an. Am Telefon habe ich erfahren, dass zu Hause der tollste Sommer ist. Zum Glück fahren wir zwei heute nacht heim, Alex bleibt mit seinen beiden Mädels noch ein paar Tage hier. Später erzählt er uns, dass er doch mit heimfährt. Mit uns zusammen kann er den Nachtzug nehmen, um sein Fahrad nach Deutschland zu bekommen, den Mädels will er diesen Zug in ein paar Tagen nicht zumuten. Sie können alleine auch tagsüber heimfahren, da sie ohne Fahrräder in Riva
Letztes Essen in Riva |
Abends essen wir noch einmal mit ihnen zusammen und dann machen wir uns mit einiger Routine auf den Weg nach Rovereto. Bis Torbole geht es bequem über einen Radweg. Von Torbole nach Nago haben wir letztes Jahr die alte Passstraße entdeckt, die fast überhaupt nicht befahren ist. Auch hinter Nago fahren wir abseits der Autostraße, erst über einen Radweg und dann hinter einem Kieswerk (oder etwas ähnlichem) vorbei. Erst danach müssen wir auf der Autostraße weiter, aber hier ist die Straße sehr breit und der Verkehr nicht mehr so tragisch.
Warten auf dem Bahnhof in Rovereto |
In Rovereto am Bahnhof macht der Schalter vor unserer Nase zu. Deshalb ziehen wir uns am Automaten Fahrkarten bis zum Brenner. Dann müssen wir im Zug halt noch nachlösen für die Strecke bis München. Da die Warterei bis 1:15 Uhr auf dem Bahnhof von Rovereto ein sehr langweiliges Erlebnis ist, gehen wir eine Weile in eine offenbar neue Kneipe genau gegenüber des Bahnhofs. Die Heimfahrt verläuft wie üblich: ein total überfüllter Zug, bei dem man das Fahrradabteil nur mit Mühe verlassen kann, um dann doch keinen Sitzplatz zu finden. Wir machen uns gar nicht mehr die Mühe und legen uns direkt neben die Fahrräder. Während der Fahrt über den Brenner ziehe ich alles an, was der Rucksack hergibt. Es ist eiskalt. Wenigstens rauchen dieses Jahr nicht soviele im Fahrradwagen.
Dank der Auskunft eines anderen Bikers geht das Umsteigen in München in 5 Minuten über die Bühne und so bin ich vormittags schon zurück in Bingen.