Höhenprofil Tag 5
Donnerstag, 29. Juli 2010
Tag 5: Ruhetag
Sambuco - Vinadio - Festiona - Madonna del Colleto - Valdieri - Entracque - Trinità
Start: 09:45 Uhr - Stop: 16:15 Uhr - Kilometer: 52 km - Höhenmeter: +1125 hm / -1175 hm - Maximale Höhe: 1305 m - Schnitt: 12,1 km/h - Max: 60 km/h - Fahrzeit: 4h - Temperatur: 22 - 38 C°
Osteria de la Pace in Sambuco (1184m) |
Osteria de la Pace in Sambuco (1184m) |
Die Planung für die nächsten Etappen war nie endgültig festgelegt. Es war eine Mischung aus Standard-Wessix und Mountainbike-Magazin. Es sollte via Madonna del Colletto nach Valdieri gehen, um dann über Vernante auf direktem Wege zum Tende-Pass. Weiter zur Rifugio Barbera, um den kompletten Grenzkamm mitzunehmen. Also nicht die Wessix-typische Variante Bossa del Druos und Col del Sabbione, die beide viel Schieben erfordern. Schnee von gestern: Der Grenzkamm soll viel langweiliges Geholpere sein, eine Rifugio Barbera reizt nach den ohnehin nur dürftig bewohnten Kleinsiedlungen der letzten Tage auch nicht mehr besonders und letztendlich wäre nichts hochalpines mehr auf der Route. Die Bossa del Druos ist zwar nach wie vor kein Thema, neben vielen Straßenhöhenmeterm ist die Streckenführung nicht wirklich gradlinig. Aber der Col del Sabbione könnte noch etwas Pfeffer in die Route bringen.
Vinadio |
Für heute ist das Ziel dann Trinità, vor dem Col del Sabbione, was von den Fahrdaten eher einer Ruheetappe entspricht. So können wir uns bereits morgens viel Zeit lassen; der Aufbruch findet erst kurz vor 10 Uhr statt. Rechts oberhalb der Hauptstraße führt eine nette Piste das Val Stura hinunter. Bei Vinadio (904 ) machen wir wegen eines Versorgungsengpasses einen Abstecher in den Ort. Eine recht markante Burg oder Festung prägt dort das Bild. Leider ist die Supermarktdichte aber wieder wenig luxuriös. Wir müssen nehmen, was da ist, es sollte uns aber über den Tag bringen.
Madonna del Colletto (1305m) |
Hinter Vinadio folgen wir der kaum befahrenen S.P.337 abseits der Hauptstraße bis Festiona (797 m), wo der einzige kleine Pass am heutigen Tag beginnt. Ohne nennenswerte Vorkommnisse erreichen wir dort wenig später die kleine Kirche Madonna del Colletto (1305 m). Viel zu sehen gibt es bisher nicht, außer grünen Bergen. Eine gute Entscheidung, mit dem Col del Sabbione morgen nochmal einen ausgewachseneren Pass im Programm zu haben.
An der Madonna genießen wir Vollpension aus dem Rucksack. Eile herrscht nach wie vor keine. Ganz im Gegenteil. Wir müssen bewusst bremsen, um nicht zu früh am Ziel zu sein. Nach kurzer Abfahrt stehen wir in Valdieri (863 m), bedauerlicherweise ist gerade Siesta und der Ort ist völlig verwaist. Einkaufen: Fehlanzeige. Also weiter. Erst ein Stück auf Straße, dann noch mal abseits davon, erreichen wir Entracque (893 m). Der Dorfplatz gefällt uns ganz gut, die Eisdiele kommt da gerade recht, also etwas entspannen. Es ist eh nicht mehr weit. Leider hat man auf Alpentouren für derlei Luxus nur selten Zeit.
Nach der Pause habe ich ein paar Schwierigkeiten, den rechten Weg zu finden, doch dann sind wir endlich auf der Schotterpiste, die am Bach entlang weiter führt. Vermutlich ist auch auf der Straße so wenig los, dass das genauso gut ginge. Trinità ist schließlich Endstation in diesem Tal. Die restliche Auffahrt bietet wenig und zieht sich ein bisschen. Viele junge Wandergruppen sind unterwegs und zahlreiche Pfadfinder haben am Bach ihre Zeltlager aufgeschlagen. Wir folgen den GTA Schildern und erreichen so die anvisierte Posto Tappa. Extrem früh, wie ich finde, aber weiterfahren wäre vermutlich keine gute Lösung, wenn wir keinen Nightride wollen. Die Unterkunft ist zum Glück allererste Sahne. Wir haben ein topmodernes Lager nur für uns alleine. Also Füße hochlegen und Seele baumeln lassen. Dabei kommen einige Biere zusammen und belasten ein wenig die Urlaubskasse. Leider runiniere ich mir noch einen Finger bei dem Versuch, ein verbogenes Ritzelzähnchen mit einem Stein durch Hämmern wieder aufzurichten. Es wird nicht der einzige bleiben.
Wenn man keinen Ruhetag möchte, ist diese Etappe nur etwas für Geduldige. Damit die letzen beiden Tage sinnvoll gefahren werden können, ist Trinità als Etappenstopp aber ohne Alternative. Damit bleibt dann vor allem die Bossa del Druos als Möglichkeit, den Tag komplett zu füllen. Ich glaube aber, dass auf diesem Weg die Posto Tappa nur mit großem Einsatz erreicht werden kann. Während des Abendessens beginnt es übrigens das erste Mal während der Tour zu regnen.