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Höhenprofil Tag 6
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Sonntag, 19. Juli 2015

Tag 7: Colle di Tenda/Ligurischer Grenzkamm

Valdieri/Entracque - Valle di Roaschia - Colla Goderie - Limone Piemonte - Colle di Tenda - Rif. Don Barbera Streckenbeschreibung

Start: 09:00 Uhr - Stop: 18:00 Uhr - Kilometer: 63 km - Höhenmeter: +2225 hm / -1075 hm - Maximale Höhe: 2079 m - Fahrzeit: 6:45 h

Valdieri am Morgen
Valdieri am Morgen

Am Morgen führt unser Weg direkt wieder zurück nach Valdieri (757 m) und abseits der Straße an den Eingang des Valle di Roaschia. Der Weg soll heute zum Colle di Tenda führen und von dort über die ligurische Kammstraße bis zur Rifugio Don Berbera. Da das wieder über 2000 hm sind, haben wir diskutiert, ob wir nicht einfach mit dem Zug von Roccavione nach Limone ein Stück im Valle Vermenagna überbrücken. Da das Wetter abermals top ist und die Auffahrten ebenfalls leicht sein sollten, haben wir uns doch für's Radeln entschieden. Das etwas abseits gelegene Valle di Roaschia bringt uns ohne großen Straßenverkehr über den Colle della Goderie (1390 m) bis ins Valle Vermenagna nach Vernante (785 m). Die Auffahrt über Asphalt und Schotter ist simpel, für den geschundenen Hintern aber kein Vergnügen. Die Sonne brutzelt ebenfalls wieder ordentlich aufs Hirn. Das letzte Wasser hatten wir in Roaschia (822 m). Der dschungelartige Weg hinunter nach Vernante macht dagegen einigen Spaß. Dort ist auch endlich ein kühlender Brunnen.

Vernante (785 m)
Vernante (785 m)
Limone Piemonte (1010 m)
Limone Piemonte (1010 m)

Vernante ist keine Schönheit und ein Aufenthalt nicht reizvoll. Da uns auch noch ein wenig erbauliches Stück der stark befahrenen Tenda-Passstraße bevor steht, will ich das alles schnell hinter uns bringen. Die Straße ist zumindest schön breit, was die Fahrt erträglich macht. In knapp einer halben Stunde erreichen wir Limone Piemonte, wo an diesem Sonntag ein wahres Touristengemetzel stattfindet. Wir entern einen Supermarkt für die mittäglichen Bedürfnisse und erholen uns an einem schattigen Plätzchen kurz von den höchst sommerlichen Temperaturen. Zu Hause würde ich bei diesen Bedingungen sicherlich nicht Rad fahren.

Weiter oben auf der alten Tenda-Passstraße (der Durchgangsverkehr verschwindet in einem Tunnel) nimmt der Rummel nur unwesentlich ab. Am Wochenende scheint der Colle Tenda eine große Anziehung auf Ausflügler zu haben. In jeder Kurve parken italienische Autos, knapp daneben eine Sitzgruppe oder Liegestühle mit den dazugehörigen Herrchen. Das Ristoro kurz vor dem Pass, das ich recht einsam in Erinnerung habe, ist bis zum Bersten gefüllt. Trotzem quetsche ich mich mit Felix an eine Garnitur auf der Terrasse, um etwas Flüssigkeit nachzutanken, zu wahren Mondpreisen. Mario ist das alles zu viel, er flözt sich auf eine Wiese und sieht dem Treiben aus der Ferne zu.

Blick zum Colle di Tenda und Fort Central
Blick zum Colle di Tenda und Fort Central
Ligurische Kammstraße
Ligurische Kammstraße

Einen Besuch am Fort Central (1908 m) sparen wir uns. Ich kenne es und sonst ist offenbar kein weiteres Interesse vorhanden. So widmen wir uns der Ligurischen Kammstraße. Auch hier hat es noch Autoverkehr, da die Piste gegen einen Obulus von geländegängigen oder oder auch nicht geländegängigen Fahrzeugen genutzt werden kann. Und es gibt eine ganze Menge an Hobbypiloten, die diese Gelegenheit nutzen. Wie die Fahrzeuge auf dem einspurigen Weg bei Gegenverkehr aneinander vorbei kommen, bleibt ein Rätsel. Ausweichmöglichkeiten sind sehr selten und der Abgrund oft nah. Dafür bietet die Kammstraße immer wieder fantastische Ausblicke, teilweise ist sie wirklich kühn an die Felsen gebaut. Einige Abschnitte liegen auf italienischem, einige auf französischem Boden. Die Piste ist in einem ganz guten Zustand, kein Vergleich mit einigen Abschnitten weiter südlich, die ich schon kennenlernen durfte. Die zähen Gegenanstiege schlauchen allerdings auf Dauer ganz ordentlich. Zu vorgerückter Stunde haben wir die Gegend aber weitgehend für uns alleine.

Ligurische Kammstraße
Ligurische Kammstraße
Feierabend
Feierabend

Ziemlich plötzlich taucht hinter einer Kuppe endlich das Rifugio Don Barbera (2070 m) auf. Ich habe uns zwar vorher angekündigt, aber es sind sowieso nur wenige Gäste da. Schön, dass das Wochenende vorbei ist. Die Hütte liegt wahrlich ziemlich alpin, das merkt man hier im Süden gar nicht so sehr. Es sind immerhin über 2000 Meter. Damit ist es tatsächlich unsere höchst gelegene Übernachtung, und die einzige echte Hütte. Trotzdem gibt es Duschen (heutzutage eigentlich selbstverständlich) und wir können aprilfrisch die Abendsonne genießen.

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