Höhenprofil Tag 4
Mittwoch, 06. Juli 2022
Tag 4: Ausruhtag
Saint Martin d'Entraunes - Châteauneuf d'Entraunes - Guillaumes - Péoune - Valberg
Start: 09:15 Uhr - Stop: 15:30 Uhr - Kilometer: 40 km - Höhenmeter: +1250 hm / -850 hm - Maximale Höhe: 1680 m - Schnitt: 10,2 km/h - Fahrzeit: 3:50 h
Der Morgen beschert uns ein Erlebnis der besonderen Art. Das Bett war es dieses Mal nicht. Wir hatten tatsächlich jeder eines für sich :)
Nein. Wir haben bereits am Abend das Frühstück dazugebucht und bezahlt. Doch als wir nun in den Frühstücksraum kommen, ist niemand da. Alles verlassen. Es steht ein gefüllter Brotkorb mit etwas Marmelade herum, mit der Bitte nur ein Brötchen und ein Croissant pro Person zu nehmen. Mit schwant Übles. Selbstbedienung. Das ist an sich kein Unglück, wenn es gut vorbereitet wurde. In diesem Fall ist das nicht so. In der Kaffeemaschine ist zwar Pulver, aber Wasser müssen wir erst mühselig herbeischaffen. Daneben steht ein fast leerer Beutel Milch. Sonst gibt es einfach nichts. Ein derart katastrophales Frühstück hatte ich in 25 Jahren noch nicht. Schade, denn sowohl die Unterkunft als auch der Ort sind eigentlich Klasse. Also besser kein Frühstück und unterwegs was besorgen.
Kopfschüttelnd verlassen wir den Ort, der im Hintergrund vom Roche Grande überragt wird und folgen der Var, die ungewöhnlich viel Wasser führt. Woher auch immer.
Damit haben wir den Routenplan für heute kurzfristig verworfen. Ich wollte zum Col des Trente Souches. Wegen Dirks kaputtem Schuh sparen wir uns diese Schiebemeter aber. Und nach zwei anstrengenden Tagen ist auch tatsächlich mal etwas Entspannung nötig.
Bei Villeneuve d'Entraunes (950 m) biegen wir dann aber noch mal von der Straße ab ...
... und kurbeln 300 hm nach Châteauneuf d'Entraunes (1290 m), um wenigstens die Terres Grises zu sehen. Sehr skuril, was die Natur hier fabriziert hat.
Außerdem ist Châteauneuf d'Entraunes wirklich ein hübsches Nest.
Die Abfahrt soll erstklassig sein.
Und dem stimme ich dem voll zu.
Durch abermals bizarre Landschaft surfen wir wieder der Var entgegen.
Nur am Ende wird es etwas knackiger. Mehr als S2 ist aber auch das nicht.
In schönen Örtchen Guillaumes (790 m) ist dann Mittag angesagt.
Lustige Gadgets haben sie hier. Das Glockengerüst spielt immer um Viertelvor eine betörende Melodie.
Frisch betankt verlassen wir das Tal der Var und starten den Aufstieg nach Valberg. Die Straße ist kaum befahren.
Die Hitze hat um die Mittagszeit gerade wieder den Höhepunkt erreicht. Unter dem Helm tragen wir deshalb fast immer ein nasses Kopftuch, damit die Rübe nicht überhitzt. Ewig hilft das nicht, und so bin ich froh, als wir Péoune (1170 m) erreichen ...
... und frische Kühlung bekommen.
Ich mag den Brunnen gar nicht mehr verlassen. Es ist aber auch ein netter Dorfplatz.
Doch die Pflicht ruft. Also raus aus Péoune und ab auf die Straße.
Der weitere Aufstieg auf der wundervoll geschlungenen Straße ist nun leider nicht mehr so ruhig. Anscheinend haben auch die Mopeds ihre Mittagspausen beendet. Durch die vielen Serpentinen hört und sieht man sie schon frühzeitig
In Valberg (1680 m) ist auch einiges los. Scheint selbst im Sommer ein beliebtes Urlaubsziel zu sein. Und zu unserer Freude gibt es auch zahlreiche Sport- und Fahrradgeschäfte. Doch bald stellt sich Ernüchterung ein. Es wäre überhaupt kein Problem, einen kompletten Reisebus mit E-Bikes auszustatten, aber ein paar neue Radlschuhe ist anscheinend zu viel verlangt. Früher war alles besser? Wenigstens eine Rolle Klebeband können wir ergattern.
Dann beenden wir den Tag und checken im Hotel Chastellan ein.
Das war wirklich ein halber Ruhetag. Man darf die Hitze aber auch nicht unterschätzen. Die schlaucht unheimlich. Morgen gibt es dann wieder volles Programm.