Höhenprofil Tag 1
Sonntag, 23. Juli 2024
Tag 1: Einrollen und Rocca Calascio
Sulmona - Lago di Capodacqua - Capestrano - Calascio
Start: 08:00 Uhr - Stop: 17:00 Uhr - Kilometer: 85 km - Höhenmeter: +1800 hm / -1000 hm - Maximale Höhe: 1460 m - Fahrzeit: 6:20 h
Dank des intensiven Nachtlebens hatten wir gestern trotz der späten Ankunft überhaupt kein Problem, um 23 Uhr noch was Ordentliches zu Essen zu bekommen. Als Start ist Sulmona wirklich zu empfehlen.
Bei bestem Wetter geht es nun abseits von Straßen flach bis leicht hügelig am Fluss Sagittario entlang nach Popoli Terme, wo wir auf einer Höhe von knapp 200m den tiefsten Punkt unserer gesamten Tour erreichen. Dann folgen wir dem Tirino leicht ansteigend bis zu dessen Quelle am Lago di Capodacqua (341 m).
Richtung Norden sind bereits höhere Regionen auszumachen, mit zahlreichen
Ortschaften die gut 1.000 hm über uns thronen. Das wird das Ziel für den heutigen
Tag.
Wir halten nicht direkt darauf zu, sondern verlassen das flache Tal mit
einen Schlenker nach Westen. Dort erreichen wir nach dem ersten kurzen Anstieg Capestrano
(500 m), wo der Mittag eingeläutet wird. Im weiteren Verlauf würden wir so schnell
nichts mehr finden. Hier sind auch die ersten Gebäudeschäden zu sehen.
Es geht weiter bergan über Straßen und einsamste Offroad-Pisten bis zu den ersten hoch gelegenen Abruzzen-Dörfchen Carapelle Calvisio (890 m), von wo man den Rocca Calascio bereits sehen kann, ...
... und Castelvecchio Calvisio (1051 m), wo die Schäden schon ziemlich dramatisch sind. Dennoch
gibt es dort Brunnen, an denen man Wasser holen kann.
Die Wasserversorgung in
den Abruzzen ist wirklich ausgezeichnet. Es gibt mehr Brunnen, als für einen
Mountainbiker nötig sind. Fast alle mit sparsamen Wasserhahn. Top. Dennoch sehen die
meisten Gebäude meistens so aus. Immerhin stehen noch welche. Das Bild wird sich
noch ändern.
Der Himmel ist ziemlich dunkel geworden und um uns herum wüten einige Gewitter. Da können sie bleiben. Es scheint nun aber sicher, dass wir problemlos den Rocca Calascio erreichen, der das heutige Maximalziel darstellt. Allerdings haben wir dort noch keine Übernachtung.
Zunächst weiter hoch nach Santo Stefano di Sessanio (1233 m) ...
... und noch weiter hoch. Nun ist nicht mehr alles fahrbar.
An der Brugruine (1460 m) herrscht einiger Trubel. Es braucht schon einen glücklichen Moment, um ein einsames Foto vor dramatischer Kulisse hinzubekommen.
Nun muss die Übernachtungsfrage geklärt werden. Direkt unterhalb der Burg liegt die Rifugio della Rocca, die einen einen tollen Eindruck macht. Leider ist sie heute Abend geschlossen ... da alle Leute unten in Calascio bei einem Straßenfest sind. Wir bekommen aber eine Adresse zu einem B&B in Calascio (1200 m) genannt.
Das funktioniert dann auch ganz gut. Zum Glück, denn die meisten Häuser sind nach ihrem Äußeren zu urteilen schon lange verlassen, wenn sie nicht sowieso kaputt und unbewohnbar sind. Es gibt auch nur ein einziges Restaurant, das am Abend genau 2h lang geöffnet hat.
Ganz so einsam ist der Ort allerdings nicht. Auf dem Fest treffen wir später doch erstaunlich viele Leute. Nach einem Bierchen reicht es uns dann für heute.