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Höhenprofil Tag 6
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Montag, 6. September 2004

Tag 6: Das Dach der Tour

Rifugio la Baita - Passo del Alpe - Passo Gavia - Pezzo - Forc. di Montozzo - Lago di Pian Palu - Pejo Streckenbeschreibung

Start: 8:30 Uhr - Stop: 17:30 Uhr - Kilometer: 55 km - Höhenmeter: +2000 hm / -2450 hm - Maximale Höhe: 2586 m (Passo Gavia)  Schnitt: 8,5 km/h - Max: 67,3 km/h - Fahrzeit: 6:20 h

Christian im Nebel bei der Auffahrt zum Passo dell' Alpe (2461m)
Christian im Nebel bei der Auffahrt zum Passo dell' Alpe (2461m)
Daniels Ankunft am Passo dell' Alpe (2461m)
Daniels Ankunft am Passo dell' Alpe (2461m)
Oberes Val Rezzalo
Oberes Val Rezzalo

Das gibt es ja gar nicht. Es herrscht Nebel. Noch können wir nicht erkennen, ob es sich vielleicht um einen Wetterumschwung handelt. Jedenfalls ist das sehr schade. Am Abend hat das Tal sehr vielversprechend ausgesehen und nun sehen wir nichts davon. Der Weg geht noch ein kurzes Stück eben, dann zieht er wieder in dem Maße an, wie wir es von gestern gewohnt sind. Ruck zuck ist die Kälte verschwunden und der Schweiß rinnt. Ich fahre wieder alleine dem Feld hinterher. Es geht einige Serpentinen durch Geröllfelder hinauf, aber wegen der geringen Sicht kann ich die anderen nicht mehr sehen. Ich schiebe auch einige Stücke um Kraft zu sparen. Kurz vor dem Ende der Fahrstrecke sind wir wieder komplett, um gleich danach beim Schieben wieder auseinandergerissen zu werden. Der Nebel lichtet sich leicht und es herrscht wieder Sichtkontakt. Am Himmel sind sogar blaue Flecke auszumachen. Als wir dann am Passo dell' Alpe (2461 m) sind, scheint auch schon die Sonne auf uns herab. Auf das Wetter ist dieses Jahr Verlass. Das obere Val Rezzalo haben wir aber leider nicht gesehen. Auf dem Weg zu Gavia-Passtraße gibt es nun die Möglichkeit links oder rechts des Baches? Rechts ist nur ein kleiner Pfad und so entscheiden wir (ich) uns für die linke Variante. Nach wenigen Minuten sind wir an der Straße (2289 m) (der rechte Weg wäre wahrscheinlich auch fahrbar gewesen).

Am Passo Gavia (2621m)
Am Passo Gavia (2621m)
Alte Gavia Passstraße
Alte Gavia Passstraße

Ich bin heute wieder nicht besonders fit und habe Probleme mit dem Hintern. Kaum erwähnenswert, dass ich Matthias und Christian erst wieder am Gavia Pass (2618 m) zu Gesicht bekomme. Sie haben sogar Zeit für eine Einkehr gehabt. Von 1998 kenne ich diesen Pass ebenfalls und die folgende Abfahrt gehört zu den genialsten Teerabfahrten. Viele gerade Stücke und scharfe Serpentinen. Nur ein kurzes Stück führt auf der alten Schotterstraße am neueren Tunnel vorbei. Ist es nun schade, dass der Pass seit einigen Jahren geteert ist, oder nicht? Ich kann es nicht sagen. Heute ist wenig Verkehr und wir haben die Strecke fast für uns alleine, genial. Erst der Abzweig nach Pezzo (1565 m) stoppt die Schussfahrt. In Pezzo wollen wir Mittag machen, ich kenne dort ein Lokal. Aber dieses ist glücklicherweise geschlossen. Da auch kein Supermarkt vorhanden ist, bin ich etwas ratlos. Eine Dorfbewohnerin gibt uns zu verstehen, dass weiter oben in Case di Viso (1763 m) eine kleine Gaststädte geöffnet hat. Wir glauben ihr und fahren weiter. Nach einer viertel Stunde sind wir dort. Case di Viso ist so eine Art Museumsbergdorf. Ob dort wirklich jemand wohnt, kann ich nicht sagen. Das Lokal hat aber geöffnet. Obwohl die Bedienung extrem unfreundlich ist und offensichtlich kein Essen rausrücken will, gelingt es uns drei Teller Makkaroni zu bestellen. Am Nachbartisch sitzen noch vier andere Biker, eine Seltenheit auf der diesjährigen Route.

Auffahrt zur Forcellina di Montozzo: Blick auf Val di Viso und Case di Viso
Auffahrt zur Forcellina di Montozzo: Blick auf Val di Viso und Case di Viso
Rampe zur Forcellina di Montozzo
Rampe zur Forcellina di Montozzo
Daniel und Christian bei der Auffahrt zur Forcellina di Montozzo
Daniel und Christian bei der Auffahrt zur Forcellina di Montozzo

Der Aufstieg zur Montozzo Scharte (2613 m) ist mir noch gut bekannt. In der unteren Hälfte gut zu fahren, wird es auf den letzen Metern vor der Rifugio Montozzo A. Bozzi unangehem steil. Das heißt, ich bin erstens wieder alleine auf der Piste und muss zweitens den größten Teil Schieben. Die Rifugio habe ich etwas baufällig in Erinnerung, was offensichtlich falsch ist. Sie sieht nämlich ganz amtlich aus, aber wir wollen sowieso noch ein Stück weiter. Eine Wahnsinns-Rampe führt die letzen 200 Meter zur Scharte hinauf. Selbst das Schieben wird zur Qual und auch unser Bergspezialist Matthias findet das ganz schön steil.

Christian an der Forcellina di Montozzo (2613m)
Christian an der Forcellina di Montozzo (2613m)

Nach 15 Minuten ist der Spuk vorbei und wir stehen an der Montozza Scharte mit einem genialem Panorama um uns herum. Nur der Kälte ist zuzuschreiben, dass wir schnell auf den Trail einbiegen, der uns nun zum Lago di Pian Palu (1800 m) hinuterbringt. Im oberen Teil durch das traumhafte Hochtal Val di Montozzo super zu fahren, wenn da nicht meine Angst vor einem weiteren Platten wäre. Als der See in Sichtweite gerät, wird der Trail krasser, steil, geröllhalting und teilweise ausgesetzt. Als zukünftiger Familienvater schiebe ich lieber zuviel als zu wenig. Christian kennt keine Grenzen und malträtiert das Bike, das ich ihm für diese Tour geliehen habe, ohne Mitgefühl für das Material. Nach vielen Fotoshootings erreichen wir gemeinsam die Staumauer (wo man – anders als wir – besser rechts den Wanderweg nimmt) und sind nach dem Beginn der Teerstraße in wenigen Minuten in Pejo Fonti (1393 m), unserem anvisierten Tagesziel. Nun muss noch eine Übernachtung gefunden werden. Aus dem IBC-Forum habe ich noch den Hinweis im Kopf, erste Straße links und dann durch bis zum Ende. Dieser Tipp erweist sich als goldrichtig. Dort liegt das Hotel Santa Maria, das uns zu einem guten Preis zwei Zimmer anbietet. Zum Abendessen gehen wir in die Ortsmitte in eine Pizzeria, in der ich 1998 schon mal war.

Blick von der Scharte ins Val Montozzo
Blick von der Scharte ins Val Montozzo
Trailabfahrt im Val Montozzo
Trailabfahrt im Val Montozzo
Trail zum Lago di Pian Palù (Christian)
Trail zum Lago di Pian Palù (Christian)
Trail zum Lago di Pian Palù (Matthias)
Trail zum Lago di Pian Palù (Matthias)

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