Dienstag, 24. Juni 1997
Tag 4: Felbertauerntunnel, Staller Sattel, Antholtz
Umweg über den Felbertauerntunnel (1632 m). |
Vor dem Aufbruch kaufe ich mir in einem Bikegeschäft endlich eine richtige Regenjacke. Kurze Überlegung, was mit der alten Jacke zu tun ist, dann wandert sie in den Rucksack, fällt nun auch nicht mehr ins Gewicht. Der Kauf entpuppt sich als glücklich, den bei der Auffahrt über die ungemütliche Autostraße zum Felbertauerntunnel (1632 m) beginnt es wieder zu regnen. Dann das nächste Problem: wir dürfen mit den Rädern nicht durch den 5 km langen Tunnel fahren, dabei wäre das endlich mal trocken gewesen. Also an der Gaststätte nachfragen, was zu tun ist. Per Zuruf kann man sich durch den Tunnel chauffieren lassen, ist aber nicht ganz billig und außerdem ist gerade Mittagspause. Unser Zeitplan für heute gerät ins Wanken. Alexander sichtet draußen zwei Bauarbeiter, die zufällig gleich auf die andere Seite fahren, und sie würden uns auch mit den Rädern kostenlos mitnehmen. Endlich mal eine gute Nachricht.
Ein kleiner Tunnel auf dem Weg zum Staller Sattel. |
Anstieg aus dem Defereggental zum Staller Sattel. |
Flugs sind wir drüben und ... kein Regen. Der Berg wirkt wie eine Wetterscheide. Den Bauarbeitern drücken wir noch etwas Geld in die Hand und stürzen uns zu Tal. Die Abfahrt ist der Wahnsinn. Eine superbreite Autostraße geht kerzengrade fast senkrecht hinunter nach Matrei. Mit knapp 80 km/h lassen wir es krachen. In Huben (1000 m) verlassen wir die stark befahrene Straße und biegen ein ins beschauliche Defereggental. Die Auffahrt zum Staller Sattel (2048 m) verläuft über ein kleines fast unbefahrenes Sträßchen, nur ein muffiger Tunnel bringt etwas Abwechslung. Am Pass befinden wir uns zum ersten Mal über der Baumgrenze, wirklich beeindruckend, diese Landschaft.
Kurz vorm Staller Sattel. |
Abfahrt vom Staller Sattel |
Staller Sattel (2052 m). |
Der Weg nach unten ist für den Verkehr abwechselnd nach oben und dann wieder nach unten geöffnet. Wir haben grün und deshalb nicht mit Gegenverkehr zu rechnen. Super. Das kleine schmale kurvige Sträßchen macht richtig Laune. Viel zu schnell sind wir am Antholtzer Untersee (1642 m), wo wir uns in eine Gaststätte ein Abendessen reinziehen. Übernachten wollen wir erst weiter unten im Tal, wo wir ohne Probleme eine Pension finden.